Bauer B12

B12

Eine gewisse Sonderstellung nimmt das Laufwerk des Projektors Bauer B12 ein. Allein sein Gewicht von ca. 13,5kg fällt aus dem Rahmen. Außerdem handelt es sich hier um ein so genanntes makroskopisches Laufwerk. Dabei wird das Bild der Tonspur mit einem Objektiv vergrößert und auf die Tonzelle projiziert genau wie bei einer Kamera.

Das hat mehrere Vorteile. Die Tonzelle sitzt nicht in der Nähe des Filmes sondern geschützt in einem geschlossenen Gehäuse wodurch sie vor Beschädigung und Verschmutzung gut geschützt ist. Trotzdem ist die Kanaltrennung zwischen dem linken und rechten Tonkanal wesentlich besser als bei normalen Laufwerken da in der Projektion beide Bilder sauber getrennt werden. Dieses Bild aus der Bauer Betriebsanleitung zeigt den optischen Aufbau des Laufwerkes.

B12 Tonoptik

Es erinnert mit seinen Komponenten an einen kleine Projektor und das ist es ja auch. Das Licht der Tonlampe wird zunächst von einem anamorphotischen Kondensor gebündelt. Danach wird das Licht durch einen Glasstab zum Film geführt. Auf der anderen Seite des Films sitzt das Aufnahmeobjektiv. Dieses Projiziert das Bild der Tonspur auf die Spaltblende hinter welcher dann endlich die Fotozelle sitzt.

Der Lichtleitstab führt den Lichtstrahl zur Filmbahn hin. Er wirkt wie zwei kleine Spiegel. Beim Einsetzen muss er so gedreht werden, dass das Licht auf dem Film maximale Helligkeit hat.

B12 Tonoptik

Das Objektiv ist mit einer Madenschraube gesichert. Wird diese gelöst, so kann der durch drehen des Objektives die Schärfe eingestellt werden. Die Spaltblende ist auf eine Linse aufgedampft. Diese Teil lässt sich von hinten leicht abschrauben. Es wird durch Passstifte in der richtigen Lage gehalten. Vor der Spaltblende sind zwei kleine Schieber mit welchen die Länge des Spaltes eingestellt werden kann, Sie werden mit zwei kleinen Schrauben verstellt. Der Zwischenraum zwischen Objektiv und Spaltblende kann durch eine kleine Lupe von außen eingesehen werden. Über einen Spiegel kann man hier die Lage der Tonspur auf der Spaltblende sehen. Markierungen zeigen an wo die Tonspur liegen soll. Die Gesamte optische Einheit kann mit einer Schraube verschoben werden ohne das Gehäuse zu öffnen. Somit ist das Verstellen der Spurlage, selbst im laufenden Betrieb möglich.

Tonlaufwerk Umbau

B12 Träger

Welche Fotozelle nimmt man hier denn nun? Kleine Zellen wie sie in normalen Tongeräten gerne verwendet werden sind hier nicht geeignet. Da die Tonspur vergrößert abgebildet wird, würde ein Teil des Bildes abgeschnitten was zu Verzerrungen führt. Daher müssen hier großflächige Fotozellen verwendet werden. Die Wahl fiel auf die SLSD-71N300 (Silonex). Diese haben eine Größe von 5x10mm. Das ist eigentlich schon zu viel, was aber nicht weiter stört.

Die Anbringung kann auf einem Kunststoffträger erfolgen. Dieser muss seitlich verstellbar sein obwohl eine Verstellung der Spurlage ja bereits durch Verstellung der Optik möglich ist. Die Spurlageverstellung verschiebt die ganze Kamera quer zur Tonspur. Durch die Sucherlupe kann man die Lage anhand der Markierungen kontrollieren. Das nützt allerdings nichts, wenn die Fotozellen nicht genau zentrisch hinter der Spaltblende sitzen. Also sollte hier eine zweite Einstellmöglichkeit geschaffen werden.

B12 Träger

Der Träger für die Fotozellen kann aus PVC Platten gefertigt werden. Wenn er fertig ist sieht er aus wie im Bild rechts. Dazu fertigt man zunächst aus 2mm dicken Platten ein Grundgerüst. Links und rechts werden zwei schmale Streifen aus 4mm dicken Platten angeschraubt. Diese werden vorher 2mm quer gebohrt so dass man zwei Stangen hindurchschieben kann. Der Abstand der Löcher muss genau gleich sein. Daher bohrt man am besten beide gleichzeitig.

Dann sägt man eine kleine Platte aus, und bohrt ebenfalls zwei Löcher herein, sodaß diese auf den Stangen verschoben werden kann. Die Platte wird an einer Seite ca. 10mm tief mit einem 2mm Bohrer gebohrt. In dieses Loch werden eine Feder und ein Messingstab gesteckt. Auf der anderen Seite wird die Platte mit einer kleinen Schraube gegen die Federkraft gedrückt. So kann die Lage der Platte präzise eingestellt werden

B12 Träger

Das Aufkleben der Fotozellen geschieht mit zwei Komponenten Kleber. Es darf nur wenig aufgetragen werden, damit der Klebstoff nicht herausquillt und die Fotozellen verschmutzt. Außerdem ist darauf zu achten, das die Zellen einigermaßen in der Mitte sitzen. Auf die Rückseite kann man eine Befestigung für die Kabel kleben. Fertig zusammengebaut sieht das dann so aus:

B12 Träger