Lichtton

Bei der Filmprojektion kommt im Allgemeinen Lichtton zum Einsatz. Ich möchte hier nicht die diversen Tonsysteme erläutern, das ist auf anderen Seiten schon sehr gut beschreiben. Hier geht es um technische Lösungen für den Heimkino Fan. Daher nur kurz zur Wiederholung:

Analoger Lichtton Lichttonspur neben dem Bild. Der Ton ist i.A. in Zackenschrift aufgezeichnt und gut sichtbar.
Dolby Digital Digitale Lichttonspur in Form von winzigen Bitmustern auf den Stegen zwischen der Perforation.
Sony Digital Digitale Lichttonspur ausserhalb der Perforation auf dem Rand
DTS Digitale Timecode Spur zwischen den Bildern und der analogen Lichtton Spur. Der Timecode steuert eine CD auf der der Ton ist.

Der Einsatz von digitalen Tonsystemen ist im Heimkino durchaus möglich. Es muss allerdings auf professionelle Technik und Geräte zurückgegriffen werden. Diese günstig zu bekommen ist jedoch nicht ganz einfach. Viele ältere Filme haben auch gar keine entsprechenden Spuren.

Für den Heimkinobetreiber kommt daher in erster Linie analoger Lichtton in Frage. Dazu notwendige Lösungen kann man gelegentlich recht preiswert erwerben bzw. selber bauen. Das selber bauen gliedert sich in zwei Schritte:

1: Eine Lichtempfindliche Zelle (Photodiode) muss in den Projektor eingebaut werden wenn sie noch nicht drin ist.

2: Ein Verstärker muss her, der das Signal der Photodiode soweit verstärkt, dass es an eine Stereoanlage, Mischpult oder sonstwo angeschlossen werden kann.

Beides kann man mit etwas Geschick und technischem Verständnis durchaus selber machen. Frisch ans Werk.

Hier werden nun einige Beispiele gezeigt, wie man die Fotodioden in den Projektor einbauen kann. Es gibt hier keine pauschale Lösung. das ist bei jedem Projektor anders. Hier nur mal einige generelle Hinweise wo die Photodiode denn nun sitzen sollte. Dabei lassen wir “Reverse Scan” und andere optische Tongeräte erstmal ausser Acht.

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Beim klassischen Abtaster läuft der Film links um die Tontrommel. Da die Schichtseite i.A. Lampenseitig ist, liegt sie nicht auf der Trommel und kann nicht verkratzen. Die Tonlampe liegt links und projeziert duch die Spaltoptik den Lichtstreifen auf den Film. Dahinter liegt die Photodiode.

Wichtig ist hierbei das Mass A, der Abstand der Photodiode vom Film. Bei stereo Abtastung darf das Mass 1mm nicht überschreiten. Bei mono Abtastung ist das weniger kritisch. Hier sind, je nach Grösse der Photodiode, mehrere Millimeter möglich. Dazu später mehr. Auf dem Film sieht das dann so aus:

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Hier sieht man eine Stereo Tonspur. Die rechte Hälfte (Perforationsseite) ist der rechte Kanal, Die linke Hälfte (Bildseite) ist der linke Kanal. Das Spaltbild welches die Tonspuren beleuchtet muss absolut waagerecht sein (Azimuth). Stimmt die Lage nicht, liegt ein Azumuthfehler vor. Das führt zu einer Phasenverschiebung zwischen den beiden Kanälen mit entsprechend schlechter Tonwidergabe. Die exakte Lage wird mit einem Testfilm eingestellt.

Die Länge des Spaltbildes darf die Breite der Tonspur nur minimal überschreiten. Ist der Spalt zu lang, gerät entweder die Perforation ins Licht oder auf der linken Seite, falls vorhanden, die DTS Spur. Bei einer guten Tonoptik kann man die Spaltlänge auf beiden Seiten einstellen. Schneidet man ein Loch in den Film, so kann man die Photodiode dahinter sehen.

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Schematisch ist hier eine stereo Photodiode dargesetllt. Dabei handelt es sich um zwei Photodioden welche auf einem chip gefertigt wurden. Dadurch gibt es nahezu keine tote Zone zwischen den beiden Dioden. Die Trennlinie zwischen den beiden Dioden muss genau hinter Mitte zwischen den beiden Tonspuren liegen. Auch dies wird mit einem Testfilm eingestellt (siehe Einmessen). Von oben betrachtet sieht das Ganze dann so aus:

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Hier sieht man warum der Abstand so wichtig ist. Das Licht vom Spalt wird am Film gestreut und vermischt sich dadurch auf dem Weg zur Photodiode. Bei stereo Abtastung führt das zu schlechter Kanaltrennung, da Licht von einer Spur auf die jeweils andere Photodiode fällt. Es ist also wichtig, dass man die Lage der Photodiode exakt einstellen kann.

Je nach Ausführung der Tonrolle kann es schwierig sein die Photodiode nahe genug an den Film heran zu bekommen da i.A. nicht viel Platz vorhanden ist. Die verwendete Photodiode sollte daher möglichst klein sein.

Soviel erstmal zur Lage der Photodiode.